Start ins neue Jahr mit der Erlanger Tafel
Im Gegensatz zur Dezember-Sitzung hatte der Gemeinderat nach der „Winterpause“ lediglich sechs übersichtliche Tagesordnungspunkte zu besprechen.
Darunter fielen Formalia wie die Genehmigung der Niederschrift der letzten Sitzung und die Bekanntgabe von Beschlüssen, deren Geheimhaltungsgründe entfallen sind. Unter diesem Punkt wurde Fortführung der betrieblichen Supervision in der KiTa Seebachwichtel für weitere 30 Zeitstunden bekanntgegeben.
Weiterer Tagesordnungspunkt war die Genehmigung der Zuwendungsliste für Spenden und Schenkungen. 2023 hat die Gemeinde insgesamt sieben Spenden/Schenkungen erhalten, darunter: ein Standardfenster zu Übungszwecken für die Feuerwehr, 1.000 € für den Speiseöl-Sammelautomaten der Kampagne „jeder Tropfen zählt“ und einen Weihnachtsbaum. Die Zuwendungsliste wurde vom Gemeinderat einstimmig genehmigt, ebenso wie ein Bauantrag für den Anbau eines unbeheizten Wintergartens.
Die nächste Gemeinderatssitzung findet voraussichtlich am 08.02.2024 statt.
Diskussionsbedarf gab es einzig und allein beim Thema „Zuschusserhöhung für die Personal- und Sachkosten für die Erlanger Tafel“. Aktuell spendet die Gemeinde 500 € pro Jahr bei 14 registrierten Großenseebacherinnen und Großenseebachern, die das Angebot in Anspruch nehmen (können). Einen konkreten Richtwert wie viel pro bedürftigstem Einwohner gespendet werden sollte, gibt es nicht. Spardorf spendet bspw. 3.000 € bei 10 registrierten Bürgerinnen und Bürgern, wohingegen Uttenreuth 2.000 € bei 44 gemeldeten Bedürftigen spendet.
Von der Verwaltung wurde eine Erhöhung des Zuschusses auf 2.500 € pro Jahr vorgeschlagen. Das wären für Großenseebach knapp 50 Cent pro Bedürftigem pro Tag. Einige Gemeinderatsmitglieder empfanden die Erhöhung um das Fünffache des aktuellen Spendenbetrages als zu hoch. Hinterfragt wurde auch, ob wirklich alle 14 registrierten Bürgerinnen und Bürger das Angebot nutzen würden, wenn nicht könne der Zuschuss geringer ausfallen.
Bürgermeister Jürgen Jäkel betonte, dass die Tafel ganz unabhängig von den registrierten Großenseebacherinnen und Großenseebachern eine unterstützenswerte Organisation ist, die aktuell leider immer mehr an ihre finanziellen Grenzen stößt. Außerdem wird der Zuschuss nicht direkt den eigenen Gemeindebürgern zugerechnet, sondern geht an die Tafel allgemein. Das Geld wird also dort verwendet, wo es gerade gebraucht wird und kommt so allen Bedürftigen zu Gute, die bei der Erlanger Tafel registriert sind (aktuell etwa 3.500 Menschen). Dadurch können Tankrechnungen für Beschaffungsfahrten oder auch die Miete für Räumlichkeiten bezahlt werden.
Da die Erlanger Tafel mit ihrer Arbeit tagtäglich einen wertvollen und unerlässlichen Beitrag für Menschen in Not leistet und sie mit Lebensmitteln versorgt, haben wir als MFG-Fraktion geschlossen für die vorgeschlagenen 2.500 € gestimmt.
Leider wurden die 2.500 € im Gremium mit 7:7 Stimmen abgelehnt (Bei Stimmengleichheit gilt der Beschlussvorschlag als abgelehnt, siehe § 25 (5) Satz 2 der Geschäftsordnung des Gemeinderates Großenseebach).
Es bestand im Gemeinderat dennoch grundsätzlich Einigkeit darüber, den Zuschuss zu erhöhen. Als zweiter Vorschlag standen 1.500 € im Raum, die mehrheitlich angenommen wurden.