Die Jugend – unsere Zukunft
Hey Anja! Ich bin echt sauer! Wir haben doch die Jugendlichen im Oktober 2019 bei unserer 1. Jugendkonferenz gefragt, wo der Schuh drückt. Und ohne lange zu zögern, ist den „Kids“ so einiges eingefallen! Dabei sind auch Ideen und Wünsche ans Tageslicht gekommen, die sich sofort umsetzen lassen würden. Um konkrete Beispiele zu nennen: Die Kinder und Jugendlichen wünschen sich einen Basketballkorb! Außerdem wären Bushäuschen an den noch nicht überdachten Bushaltestellen gut. Symbolisch haben wir die Ideen und Anregungen der Jugendlichen an die zuständigen Personen weitergegeben und zeitnahes Handeln gefordert. Bis jetzt haben wir noch keine Antwort dazu erhalten… Auf Wünsche sollten Taten folgen! Die Kinder und Jugendlichen in unserer Gemeinde haben sich von der Jugendkonferenz eigentlich schon Ergebnisse erhofft. Und jetzt werden sie regelrecht ignoriert. Enttäuschend!
Ja, Julia, da hast Du recht. Vor allem, weil Deine beiden Beispiele mit dem Basketballkorb und dem Bushäuschen ohne allzugroße Kosten zu realisieren wären. Schau mal, in unserer Gemeinde leben 500 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Das ist jeder Fünfte ( https://www.statistik.bayern.de/mam/statistik/gebiet_bevoelkerung/demographischer_wandel/demographische_profile/09572127.pdf ). Das Gesetz gibt ihnen kein Wahlrecht. Aber haben sie deswegen auch keine Stimme? Ich wünschte mir, dass die Stimme unserer Jugend in Großenseebach ein Gewicht bekommt: Ich möchte auch, dass sich die Gemeinde den Wünschen aus der Jugendkonferenz widmet und Ergebnisse bringt.
Anja, überleg mal. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir selbst immer älter werden. Und im Alter, da wird Hilfe benötigt. So banal es auch klingt: Wir müssen daran denken, wer unsere Einkäufe aus Weisendorf oder Heßdorf mitbringt, wenn wir nicht mehr Autofahren können. Und da hört es noch nicht auf! Wer kennt sich denn gut mit dem ganzen neumodischen Technikzeug aus? – Die Jugend. Spätestens aber mit Ausbildungsbeginn oder einem Studienplatz stellt sich den jungen Erwachsenen die Frage: „Was hält mich hier?“ Wir müssen attraktive Angebote schaffen. Solche, die junge Erwachsene vom Hierbleiben überzeugen!
Aber Julia, das wird nur möglich sein, wenn wir auf die Jugendlichen zugehen, sie direkt – ohne Umwege – nach ihren Wünschen fragen, diese ernst nehmen und die Vorschläge auch nach Möglichkeit umsetzen.
Die Jugend ist unsere Zukunft!
Unsere Aufgabe ist es, den Jugendlichen einen Raum zu bieten, in dem sie sich verstanden fühlen, in dem sie sich gebraucht fühlen, in dem sie so sein können wie sie sind. Die Jungen haben ihr Leben noch vor sich. Sie sind voller Elan, voller Tatkraft, voller Motivation! Sie wollen etwas bewegen und Großenseebach aktiv mitgestalten.
Wir fordern deshalb, dass die Jugend aktiv in die Gemeindepolitik miteinbezogen wird! In der nächsten Legislaturperiode kann das beispielsweise in Form eines Jugendparlaments, eines Jugendbeirats oder durch regelmäßige Befragungen umgesetzt werden.
Wir sollten den Wert der Jugendlichen für die Gemeinde höher schätzen und das MITEINANDER in den Mittelpunkt stellen, den Jugendlichen ein Gefühl der Zusammengehörigkeit vermitteln und sie als gleichwertiges Gegenüber sehen.
Fakt ist: Es muss etwas passieren, bevor die jungen Leute sich auf und davon machen!
Wir dürfen nicht immer nur an unser Wohlbefinden denken. Wichtig ist, dass Großenseebach als Gemeinschaft agiert und wir – Jung und Alt – gemeinsam an einem Strang ziehen und uns alle wohlfühlen!
Julia Klöhn (18, spricht vielen Altersgenoss*innen aus der Seele), Anja Uhlendorff (41, versteht als Mutter durchaus, was die Jugend bewegt)