Jürgen Jäkel, unser Kandidat, ein Interview
Jürgen, Du stellst Dich als Bürgermeister-Kandidat zur Verfügung. Was hat Dich dazu bewogen?
Seit ein paar Jahren nehme ich als Zuhörer an den Gemeinderatssitzungen teil. Dann war ich auch in der Vergangenheit bei den öffentlichen SPD Fraktionssitzungen dabei, weil mich das interessiert hat. Und als Carina dann erstmals im kleinen Kreis davon gesprochen hat, dass sie wahrscheinlich nicht antreten wird, bin ich von ihr und Werner [Schrumpf] angesprochen und in die engere Wahl gezogen worden. Dann habe ich natürlich darüber nachgedacht und es mit der Familie besprochen. Mit Carina habe ich mich immer wieder ausgetauscht und irgendwann war die Entscheidung dann gefallen. Ich habe gesagt „Ich mach’s gern. Ich interessiere mich dafür. Ich pack’s an. Ich will noch was Neues lernen. Ich will noch was Neues anpacken.“
Du bist politisch ein „Neuling“?
Ich bin insofern politisch ein Neuling, dass ich noch kein Gemeinderatsmitglied war, aber politisch schon immer interessiert, auf allen Ebenen. Und ja, ich denke, dass ich das Amt gut ausfüllen kann.
Was sagen Freunde, Verwandte, Bekannte, was sagen die Ehefrau und die Tochter dazu?
Es war natürlich ein gewisser Prozess. Wir haben uns das ein oder andere Mal unterhalten und die Begeisterung war nicht gleich da, aber mittlerweile, nachdem die Entscheidung gefallen war, gibt es Viele, die mir das zutrauen. Viele, die mir da positiven Zuspruch entgegenbringen. Die Familie, das komplette Umfeld ist inzwischen eigentlich begeistert davon, freut sich für mich, unterstützt mich in allen Punkten und steht vollkommen hinter mir.
Wie ordnest Du Dich politisch ein? Links? Mitte? Rechts?
Ich bin kein Mitglied in einer politischen Partei. Ich würde mich prinzipiell zwischen Mitte und Links einordnen. Ich bin ohnehin der Meinung, dass es heutzutage schwer ist, das genau zu definieren. Das ist auch ein Grund dafür, warum wir uns keiner politischen Partei angeschlossen haben, sondern eine neue Wählervereinigung gegründet haben. Weil wir uns nicht der Richtung einer politischen Partei unterordnen wollen, sondern unsere eigene Arbeit, und zwar für Großenseebach, machen wollen.
Wo setzt Du Deine Schwerpunkte als Bürgermeister-Kandidat?
Die Schwerpunkte ergeben sich natürlich im Prinzip aus den vier Säulen, die wir uns als MFG auf die Fahnen geschrieben haben.
Das eine ist die Umweltarbeit. Dass wir nachhaltig in die Zukunft schauen wollen und nachhaltig arbeiten wollen. Wir wollen viel bewegen auf kommunaler Ebene, was Umweltpolitik angeht.
Eine andere Sache ist ja schon initiiert: der Jugendkongress, den wir vor kurzem abgehalten haben, übrigens mit sehr interessanten, vielfältigen Ergebnissen! Die müssen jetzt im Rahmen der Möglichkeiten in die Tat umgesetzt werden. Das ist meiner Meinung nach ein ganz großer Punkt, der angegangen werden muss! Es hat sich ganz eindeutig herausgestellt, dass es da großen Bedarf unter den Kindern und Jugendlichen in Großenseebach gibt.
Wir engagieren uns für Soziales, da dürfen wir auch die Senioren nicht vergessen. Die demographische Entwicklung zeigt, dass die Menschen immer älter werden. Da werden Themen wie Mietpreise, betreutes Wohnen, Mehr-Generationen-Häuser in den Vordergrund rücken.
Das Ganze soll natürlich unter unserem Stichpunkt „Transparenz“ laufen. Das heißt zum einen, dass man, bevor man Projekte anpackt, unbedingt in den Dialog mit den Bürgern gehen muss. Und natürlich auch mit den Unternehmern. Ein runder Tisch, oder auch eine Bürgerversammlung könnten hilfreich sein, um erst einmal zu evaluieren, was ist denn an Bedarf da? Ich finde es außerdem ganz wichtig, dass man im Nachhinein den Bürgern gut vermittelt, warum Entscheidungen gefallen sind. Leider ist das oftmals nicht so transparent und man fragt sich „Warum ist das so? Warum gab es keine anderen Möglichkeiten?“. Ich denke, da muss man sowohl vorher, als auch im Nachhinein ganz viel im Austausch mit den Bürgern sein.
Wann bist Du eigentlich nach Großenseebach gezogen und wo hast Du vorher gelebt?
Ich bin geboren in Herzogenaurach, habe dort über 40 Jahre gelebt und bin 2010 mit meiner Frau und unserer Tochter nach Großenseebach gezogen.
Was machst Du beruflich?
Ich bin gelernter Masseur und medizinischer Bademeister und als zweite Ausbildung Physiotherapeut. In dem Beruf habe ich zehn Jahre lang als Angestellter gearbeitet. Jetzt bin ich seit 2000 Lehrer an der staatlichen Berufsfachschule für Masseure am Universitätsklinikum Erlangen und bilde da den Nachwuchs in Theorie und Praxis aus.
Was hast Du für Hobbys?
Meine Hobbys sind Fußball und Volleyball spielen, viel Zeit mit meiner Familie verbringen. Ich liebe Musik und besuche in der Freizeit viele Konzerte. Außerdem alle möglichen Kulturveranstaltungen, die sich so anbieten. Von Comedy über Klassik-Konzerte und natürlich auch den Großenseebacher Herbst. Ich bin da breit gefächert und gehe auf viele Veranstaltungen. Des Weiteren lese ich sehr gerne und viel.
Bist Du in einem Verein aktiv?
Ja, ich bin Mitglied beim FSV Großenseebach, bei der Freiwilligen Feuerwehr und beim Heimat- und Gartenpflegeverein.
Jetzt geht es bald los mit dem Wahlkampf, was machst Du als Ausgleich zu dem ganzen Stress, der kommen wird?
Ich glaube, das kann ich relativ einfach beantworten. Das deckt sich mit meinen Hobbys. Ich werde ziemlich viel Kraft aus meiner Familie tanken, die mir einfach Rückhalt gibt. Ich spiele mit meinem Kind und mache gemeinsame Unternehmungen mit der Familie. Auch das Entspannen bei kulturellen Veranstaltungen ist für mich eine ganz tolle Kraftquelle. Und was mir auch wirklich immer zu Gute kommt ist, dass ich jeden Tag gute 45 Minuten mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre und wieder nach Hause. Da kann man so richtig schön abschalten, im Wald und in der Natur, in der frischen Luft. Und das auch im Winter bei Wind und Wetter.
Vielen Dank, Jürgen.
Das Interview führten Julia Klöhn und Marco Maiwald.